somehow MIES

Bei meinem letzten Finnland-Besuch stieß ich auf der Dozententoilette der von mir besuchten Universität auf dieses denkwürdige Exemplar. Mit Vorliebe werden ja Hygieneartikel und Reinigungsgeräte weiblich benamt, insofern macht »Katrin« keine große Ausnahme. Wohin aber jenes Diktum führt, das man dem Bauhaus-Architekten Mies van der Rohe zuschreibt, merkt man hier. „Less is more“, weniger ist mehr, gilt offensichtlich auch für die Verrichtungen auf der Toilette. Wie das mit allen famous last words so ist (dazu gehört auch „form follows function“ von Louis Sullivan), letztlich dienen sie vor allem einem ökonomisch und utilitaristisch geprägten Funktionalismus, der so tut, als sei es moralisch besser, weniger zu nehmen, dabei aber nur verschleiert, dass weniger Handtuch mehr Benutzer und somit höherer Auslastung des Spenders bedeutet. Fazit: Misstraue dicken Zigarre rauchenden Männern, die dir erzählen wollen, Verzicht sei der bessere Weg …

Katrin